Trainingswoche auf dem Moorhof – Mit Luci auf dem Weg zu neuen Höhen

Im April 2025 war es wieder so weit: Unsere lang ersehnte Trainingswoche auf dem Moorhof stand an – ein fester Bestandteil in unserem Jahresablauf und für mich und Luci immer eine besondere Zeit, um intensiv an unserer Entwicklung zu arbeiten. Doch diesmal fühlte sich der Weg dorthin beschwerlicher an als sonst.

Der Winter hatte seine Spuren hinterlassen. Unser guter Vorsatz, dreimal die Woche in die Reithalle zu fahren, ließ sich in der Praxis kaum umsetzen. Warum das so war, erzähle ich euch gerne in einem separaten Beitrag – denn diese Erfahrung verdient ihren eigenen Raum. Stattdessen verlegten wir unser Training kurzerhand ins Gelände. Dort versuchte ich, unsere Aufgaben kreativ umzusetzen und weiter an unserer Basis zu feilen. Doch ehrlich gesagt: Ich hatte kein gutes Gefühl. Ich zweifelte daran, ob wir wirklich Fortschritte gemacht hatten.

Auch das Thema Verladen und Transport lastete auf mir – wenig Raum also für echte Vorfreude. Aber wie so oft: Die größten Geschenke kündigen sich leise an. Schon auf der Autobahn spürte ich, wie die Freude sich langsam durch die Sorgen schob – vorsichtig, aber spürbar.

Und dann kam die erste Unterrichtseinheit – und mit ihr der Wendepunkt. Marius nahm uns mit in die faszinierende Welt der Halbetritte. Eine anspruchsvolle Lektion, die viel Vorbereitung, Losgelassenheit und feine Kommunikation verlangt. Und Luci? Sie war sofort dabei. Wach, kraftvoll, motiviert – als hätte sie nur auf diesen Moment gewartet. Ich war tief berührt. Denn plötzlich wurde mir klar: Wir hatten uns sehr wohl weiterentwickelt – nur eben auf unsere ganz eigene Weise.

Jede weitere Einheit wurde zur Bestätigung. Luci zeigte konstant eine hohe Leistungsbereitschaft, und ich spürte, wie sehr uns die Arbeit im Gelände vorbereitet hatte – vielleicht sogar besser, als ich es für möglich gehalten hätte. Die gesamte Woche drehte sich um das Thema Halbetritte: Wie kann ich sie vorbereiten? Welche Übungen aus der Basisarbeit helfen? Welche Voraussetzungen brauchen wir? Und immer wieder dieser Gedanke: Wir sind auf dem richtigen Weg.

Besonders stolz bin ich, weil Luci inzwischen 18 Jahre alt ist – für ein Shire Horse ein beachtliches Alter. Und doch ist sie voller Energie, Arbeitsfreude und Ausdruck. Es macht mich unendlich dankbar, dass wir diese gemeinsamen Erfahrungen noch machen dürfen. Dass ich mein Pferd nicht nur ausbilde, sondern mit ihr wachse.

Diese Woche war für mich ein Sinnbild dessen, worum es in der Pferdeausbildung wirklich geht: Vertrauen, Entwicklung, Geduld und die Bereitschaft, alte Wege zu verlassen, um neue zu entdecken.

Ich freue mich auf alles, was vor uns liegt – Schritt für Schritt, Halbetritt für Halbetritt.

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