Dörte Zeit

Training mit Dörte Bialluch

Endlich ist Dörte wieder da. In der Zwischenzeit haben wir versucht ihre Ideen und ihre Ratschläge in der Arbeit mit der Schulparade umzusetzen. Natürlich bin ich aufgeregt und hoffe, dass es mir gelungen ist.

Dörte ist da und die Sonne geht auf. So ist es immer, wenn Dörte da ist. Auch wenn es draußen schon dunkel ist und wir kein Licht auf dem Reitplatz haben. Normalerweise würde mir mein Schatz jetzt mit seinem Trecker leuchten, aber der ist heute leider nicht da. Wenn ich ohne Dörte mit Luci bei Regen oder Dunkelheit an der Schulparade arbeite, tue ich das im Laufstall. Während ich Dörte begrüße überlege ich: “Wäre das ein würdiger Ort für eine Unterrichtseinheit mit Dörte?” Ich präsentiere Dörte zunächst unsere Optionen draußen auf dem Paddock. Als sie dann von alleine den Stall vorschlägt, bin ich echt froh. Denn dort Arbeiten wir oft und was gibt es besseres als in echten und alltäglichen Situationen zu üben.

Also geht es los. Luci weiß was kommt. In den vergangenen Wochen haben wir hier oft bei schlechtem Wetter geübt oder nach dem Füttern, wenn die anderen noch nicht fertig waren mit ihrem Kraftfutter. Sie steht hochmotiviert vor mir und wartet darauf, dass es losgeht.

Ich zeige Dörte unsere Hausaufgaben, wie ich die Hinterhand nach vorne gearbeitet habe. Was mir noch nicht so gelingt ist, dass Luci die Vorhand dabei stehen lässt oder/und dass ich sehe, wann sie sie doch ein bisschen bewegen darf/muss. Die neue Hausaufgabe ist gleich notiert.

Auf der linken Hand kommen wir schon in eine neue Arbeitsposition. Aber vorher macht mich Dörte darauf aufmerksam, dass ich mich viel zu sehr Richtung Luci lehne und sie dann gegen mich drückt. Über diese Momente bin ich sehr froh, denn leider ist man oft so beschäftigt, dass man es nicht bemerkt. Ebenso, dass ich meine Hüfte beim Kruppeherein vergessen und dass ich an der Art und Weise, wie ich die Zügel nachfasse, arbeiten muss. Nachdem diese Themen besprochen sind, verändern wir meine Position hinter Lucis Schulter, damit ich die Gerte auf den Schweif legen und später die Hinterbeine berühren kann. Erst mal ist Luci irritiert, aber versucht geduldig zu sein und abzuwarten, was nun kommt. Dann kommen wir in die Übung und als den Zeitpunkt erreiche, an dem ich die Gerte auf den Schweif ablege, geht Luci so weit und so gut in die Parade wie noch nicht zu vor. Das war es wieder das Aha-Erlebnis.

Auf der rechten Hand wird es schwerer. Hier verliere ich die Hüfte und hier lerne ich etwas sehr Wichtiges. Nicht ich platziere Lucis Hinterhand für die Schulparade, sondern sie muss ausprobieren und lernen, wie sie ihre Hinterhand stellt, um stabil zu sein. Ein wichtiger Aspekt. Also versuche ich durch verschiedene Aufgaben und Hilfen Luci zu animieren ihre Hinterbein zu sortieren. Das wird noch ein bisschen Zeit brauchen. Dennoch gelingt es ihr ab und an gut und wir gehen in die Übung, aber hier nicht zu weit, denn hier verlieren wir Lucis innere Hüfte und müssen es korrigieren. Auf dieser Hand müssen wir noch kleinere Schritte in die richtige Richtung einbauen.

Luci hat wunderbar mitgearbeitet und wird entlassen. Nun ist das Pony Luna dran. Mit ihr habe ich noch nicht so intensiv in der Schulparade gearbeitet. Vor allem, weil ich mich nicht getraut habe. Schnell ist das Pony ängstlich und sorgt sich vor der Gerte über ihrem Rücken. Dörte hilft mir mit Ruhe aber souverän die äußeren Hilfen zu etablieren und den kleinen sich windenden Ponykörper ruhig zu bekommen. Luna reagiert übertrieben auf die Hilfen. Vielleicht ist es eine Art entziehen, weil sie es nicht versteht und dann lieber zu viel macht und hektisch wird als nachzudenken.

Heute lasse ich mich nicht aus der Ruhe bringen und dem Pony gehen die Ideen aus. Ein bisschen wütend ist es schon, aber dann macht es klick im Ponykopf und Luna beginnt zu zuhören. Mir fällt es sehr schwer zu sehen, wann sich die innere Hüfte richtig verhält und Dörte zeigt mir wie ich Luna erkläre, was sie mit ihrer Hüfte tun soll. Luna ist ungeduldig mit mir, weil ich zu spät merke, dass sie es gut macht. Daran müssen wir arbeiten. Kriegen wir hin, bin ich mir sicher. So intensiv haben wir noch nicht an der Parade gearbeitet und dafür fand ich es wirklich gut.

Jetzt heißt es üben, ausprobieren, beobachten, Moment für das Loben finden und zuhören. Wir freuen uns auf die gemeinsame Arbeit und unsere Hausaufgaben.

Ich freue mich über Dörtes Worte zu meinen Fortschritten, in meinen Kompetenzen und damit an den Veränderungen der Fähigkeiten der Pferde. Wir sind auf einem guten Weg, haben Motivation getankt und einen Plan für das kommende Training bis zum nächsten Termin im Januar.

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