…wenn das so einfach wäre.
Ich habe Trainingstage bei Marius Schneider. Unsere erste Einheit läuft super, jedenfalls fühlt es sich so an. In der zweiten Einheit ist der Wurm drin. Luci findet irgendetwas gruslig und fixiert sich darauf, ich ärgere mich darüber und wir tappen in die Falle und fahren uns kommunikativ total fest. Luci entscheidet sich irgendwann nichts mehr zu tun, anstatt zu versuchen, es mir recht zu machen.
Das war einer der emotional schwierigen Momenten, die auf der einen Seite so schwer zu ertragen sind, aber auf der anderen Seite das wertvollste, was passieren kann. Sie rütteln dich unmissverständlich wach und zeigen dir unübersehbar eine Sackgasse, in die du rennst. Sie fordern viel Selbstkritik und das ist so schwer.
Ich bin dankbar für diese Momente, denn sie zeigen, wo das Problem liegt, wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen. Es ist fast wie ein reinigendes Gewitter.
Am nächsten Tag habe ich nach dem Gewitter an unserem Problem gearbeitet. Luci tut genau, was ich ihr sage. Das Problem ist, dass ich was anderes meine. Weil ich das was ich meine nicht sehe, fordere ich mehr davon. Luci tut genau das, was ich sage und dann davon mehr. Aber ich sehe nicht, was schief läuft und sie beginnt sich zu ärgern, weil ich ihre Bemühungen nicht wahrnehme.
Das nennt man dann ein Kommunikationsproblem. Also arbeiten wir an mir und meiner Kommunikation. So vieles sagen ich, ohne es zu wollen. Ich bin also sehr schwammig in meiner Kommunikation. Also besteht meine Aufgabe darin Luci machen zu lassen und zu beobachten, was passiert. Dann eine Entscheidung zu treffen, welche Hilfe nun notwendig ist, sie zu geben und dann wieder Luci einfach machen zu lassen und zu beobachten, was sich verändert.
Es gibt keine Rückschritte, es gibt nur ein Verfeinern und Festigen der Basis, damit der nächste Schritt stabil und sicher gelingt.
Ähnlich Probleme hatten wir am Anfang in der Bodenarbeit. Nun haben wir das gleichen Thema von oben. Wenn man so drüber nachdenkt, eigentlich kein Wunder. Nun ja, ich habe es nicht bemerkt. Jedenfalls nicht zuerst. Alles dauert seine Zeit und dafür ist Unterricht so wichtig.
Unsere zweiter Tag lief entspannt und mit einer guten Kommunikation. Wir haben unsere Probleme gefunden und arbeiten bis Oktober danach und wie immer freue ich mich auf die gemeinsame Zeit mit Luci.
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