Working Equitation Kurs

Am vergangenen Wochenende nahmen wir zum ersten Mal an einem Working Equitation Kurs teil. Er wurde durch Marc Matzat von der Kleinen Kaffeediele & Shirehouse organisiert. Nach einem Stammtisch im Juni wurde der Termin mit der Trainerin Evelyn Klebbe vereinbart.

Untergebracht war Luci auf einem großzügigen Paddock. Weil ich mir ein bisschen Sorgen gemacht habe aufgrund der Hitze, baute ich das Pavillon als Sonnenschutz auf. Da aber die ganze Zeit ein leichter Wind ging und der Himmel bedeckt war, konnten wir sogar die Fliegendecke wieder ausziehen.

Am Samstagmorgen absolvierten wir die erste Einheit geführt. So konnten wir uns in Ruhe mit den Hindernissen beschäftigen. Hier zeichnete sich bereits ab, dass Luci vor dem Waldstück am Ende des Trails ein bisschen Respekt hatte.

Nachmittags ging es dann beritten in den Trail. Zuerst stand das Tor als Eingang in den Trail an. Das war ganz schön kniffelig. Luci muss auf das Tor zugehen. Zeitgleich öffnet man das Tor. Das war ganz schön schwierig zu verstehen für Luci.

Den Stock, der Garrocha genannt wurde, musste man aus einer Tonne nehmen, damit den Ring auf dem Stier aufstechen und ihn in der nächsten Tonne wieder abstellen. Eine Garrocha war der Stock in dem Sinne natürlich nicht.

Vor diesem Hindernisse hatten wir ein bisschen Angst. Der Wald dahinter war extrem gruselig für Luci. Eigentlich wollte sie auf gar keinen Fall dorthin gehen. Ich habe mich so gefreut, dass sie es für mich trotzdem gemacht hat. Sie war zwar sehr angespannt, aber sie hat mir so weit vertraut, dass sie es trotzdem getan hat. Wer unsere Geschichten verfolgt, wird wissen, was dies für uns bedeutet. Eigentlich war es der größte Erfolg am Wochenende.

Am Sonntag gab es ein kleines Turnier. Jeder versuchte den Parcours nun ganz alleine zu schaffen. Am Ende gab es für jeden Teilnehmer eine Schleife und einen Gutschein von Gladiator Plus.

Nachdem wir wieder zuhause waren, wollte Luci unbedingt auf die Wiese und ihr war ganz egal, ob die Herde mitkommt oder nicht.

Ich glaube, langsam verstehe ich Lucis Aufgabe bzw. ihre Verständnis von sich selber. Sie ist der Wächter der Herde. Nachts in Balge hat sie auch die Lage gesichert, während die anderen beiden Pferde entspannt gefressen und geschlafen haben. Ich habe das Gefühl, dass sie mir mehr vertraut, seit ihr verstanden habe, dass sie mir Gefahr meldet und ich sage, dass ich sie gesehen habe, aber das wir trotzdem sicher sind. Ich kann das nicht anders beschreiben. Aber seit ich ihr glaube, dass da etwas ist, empfinde ich sie nicht als hysterisch, sondern als besonders aufmerksam. Vielleicht fühlt sie sich endlich richtig verstanden und kann mir daher die Verantwortung für die Sicherung der Lage überlassen und aufhören die Gefahr zu melden, weil ich sie ja wahrgenommen habe. Irgendwie so. Auf jeden Fall besser als vorher.

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