Princess fasst vertrauen

Die Bodenarbeit stellte sich als schwierig da. Princess hatte ein großes Problem mit dem Menschen, der rückwärts vor ihr her lief. Ihr war die Sache sehr suspekt und sie spannte sich zunehmend mehr an, so dass ihre Anspannung irgendwann neben Ohren anlegen auch ins Beißen überging.

Ich startete noch einmal bei dem Thema “Folgen”. Mit viel Abstand sollte sie mir nur auf dem Hufschlag folgen. Die Band gab ihr eine große Orientierung. Ihre ersten beiden Aufgaben waren also mir zu folgen und den Abstand einzuhalten. Schließlich gab es weitere Aufgaben. Sie sollte den Unterschied zwischen Antreten und Anhalten und Rückwärts gehen in meiner Körpersprache erkennen.

Es gab gute Tage und es gab Tage, die nicht gut liefen. Über die Zeit stabilisierte sich ihre Anspannung. Ich arbeitete auf diese Weise mit ihr, bis die Anspannung ganz verschwunden war. Princess fing an meine Kommunikation mit ihr zu verstehen. Ich war nun nicht mehr ein Störenfried, den sie nicht verstand, sondern nur war ich jemand, der kommunizierte.

Jetzt war der Zeitpunkt für etwas Neues gekommen. Ich entschied mich zunächst mit der vorwärtslaufenden Bodenarbeitsposition und mit Futterlob zu arbeiten. Die Anspannung kam wieder, aber Princess versuchte zu verstehen, was ihre neue Aufgabe war. Zunächst war das Losgehen ein Problem. Aber das hatten wir schnell im Griff.

Dann fing ich an an jedem Zirkelpunkt einmal eine am Hals lösende Hilfe zu geben. Sie drückte den Hals sehr arg nach innen. So forderte ich sie an jedem Zirkelpunkt einmal auf sich am Hals hohl zu machen. Bei einer gelungenen Reaktion gab es ein Futterlob und sehr wichtig anschließendes Kraulen.

So arbeitete ich systematisch nach jedem Lob mit einem Handwechsel. Ihr Mitdenken konnte man fast hören, so laut kam es mir vor. Auf diesem Moment habe ich solange gewartet. Nun hatte sie die Idee den Kopf ganz weit nach vorne unten abzustrecken. Da sie aber so eine schwere Vorhand hat, musste ich nur auch den Kopf nach oben korrigieren. Das war neu und fand sie wieder ein bisschen merkwürdig, aber die Situation blieb stabil.

Sie arbeitet sehr gerne mit mir und sie forderte es mittlerweile ein. Das ist ein gutes Zeichen und ich denke, dass wir auf einem sehr guten Weg sind.

 

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