Es geht nach Osnabrück zur Julia Sandman alias Glück-s-bringer. Diesen Namen trägt ihre Anlage, die sie zusammen mit ihrem Mann in Hopsten betreibt. Sie hat einen Trainingstag mit Kathrin Branderup-Tannous organisiert. Ich hatte bereits als Zuschauer vor einiger Zeit einen Unterrichtstag mit Kathrin besucht und ihr Unterricht hatte mir gut gefallen. Jedoch war der Ort einfach viel zu weit von uns entfernt. Daher freute ich mich als mich Julia zu ihrem Event einlud.
Die Anreise war spannend. Nachdem wir gemütlich über die Autobahn geschnurrt waren, ging es 33 Kilometer über kleine buckelige Straßen. Die Landschaft machte diesen Teil der unbequemen Anreise aber wieder gut. Endlich angekommen wurde ich schon erwartet und eingewiesen. Luci bekam einen Paddock direkt am Reitplatz. Heu und Wasser standen auch schon bereit. Mir kam dieser Platz sehr entgegen, denn so konnte sich Luci an die Reitplatzumgebung gewöhnen.
In unserer ersten Einheit begann ich direkt mit dem Reiten. Unser erstes Thema war schnell gefunden. Immer mal wieder verliere ich die äußere Schulter auf der rechten Hand. Hier zeigte mir Kathrin wie ich Luci in ihrem Gleichgewichtszustand abholen und sie wieder in ein besseres Gleichgewicht bringen kann. In der zweiten Einheit sprachen wir über ein super spannendes Thema. Kathrin hatte relativ schnell einen meiner großen Knackpunkte erkannt. Mein Oberkörper ist oft fest und steif. Ich habe noch keinen sicheren Handlungsplan, wie ich ihn einsetzen kann. Versuche dann nicht zu stören, was leider oft in einer Festigkeit mündet. Daher ging es um die Gewichtshilfen, mit denen ich entweder das linke oder das rechte Hinterbein weiter nach vorne locken kann oder mit der Versammlung spielen kann. Es dauerte eine Weile bis ich in meinem Körper eine effektive Bewegung gefunden hatte. Langsam fand ich den Dreh und spürte die neue kraftvolle Stabilität und den schönen Sog nach vorne. Alles noch zart und im Anfang aber ein deutlicher Effekt war spürbar. Luci war sehr konzentriert und aufmerksam. Sie zeigte deutlich, dass sie sich wohlfühlte.
Das Thema war sehr interessant und etwas Neues, was unsere Entwicklung voranbringen wird. Ich denke, dass es eine Wiederholung geben wird. Diesen Aspekt finde ich super spannend und ich möchte mehr darüber wissen und lernen.
Ein Blick zurück verrät mir, dass es auch endlich im Sattel losgeht. Der Feinschliff, die Entwicklung und das Ausformen. Das was ich in 2015 in der Bodenarbeit an Entwicklung erlebte und die vielen Schalter, die sich umlegten, spüre ich jetzt endlich auch im Sattel in vielen Bereichen. Lange habe ich mich vor dem Reiten mehr oder weniger gedrückt. Bin so vor mich hin geritten, habe es nicht forciert. Es fiel und fällt mir einfach tausendmal schwerer als am Boden meinen eigenen Körper unter Kontrolle zu bekommen. Wir haben einige Meilensteinen genommen in der letzten Zeit und ich freue mich auf die kommenden Steine, die uns schon erwarten.
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