Schulter führen

Die Erarbeitung der Schulterführung stellt mich und Princess vor eine Herausforderung. Zwar lässt sie sich nun in der Bodenarbeitsposition vor dem Pferd führen, aber das Thema “Entspannung” ist nach wie vor noch nicht gesichert. Immer wieder reagiert sie angespannt und verloren. Dann müssen wir gemeinsam die mentale Losgelassenheit wieder finden.

Vielleicht ist es noch ein bisschen früh, aber ich versuche in unser Training auch die Erarbeitung der Schulterführung einzubauen. Dafür muss sie jedoch erst einmal loslassen und zuhören. Dann gibt es gute Tage, wo sie es schafft losgelassen zu bleiben und zuzuhören. Dann gibt es Tage wo es ihr zu viel wird und sie sich anspannt und bedroht fühlt, weil sie nicht zuhören und damit verstehen kann.

In diesen Situationen hilft nur zurück zur Basis und wir finden ihre Losgelassenheit gemeinsam wieder. Sie braucht viel Zeit und die bekommt sie.

Im Stehen versuche ich ihr die Hilfengebung näher zu bringen. Das sie dabei stehen bleibt und nicht denkt, dass sie laufen muss, dringt langsam zu ihr durch. Noch ist es für sich eine Suche in der Dunkelheit.

Der Charakter des Pferde bestimmt so sehr den gemeinsamen Ausbildungsweg und die Geschwindigkeit. Er muss zwingend berücksichtig werden, sonst wird man kein gemeinsame Vertrauensbasis und keine faire Kommunikation finden.

Natürlich sind auch meine Fähigkeiten ein beschränkender Faktor. Andere Ausbilder mit anderen und ausgeprägteren Fähigkeiten würden sicher schneller Wege finden, weil sie ein besseres Gespür, Gefühl und mehr Erfahrung haben. Aber es ist müßig darüber nachzudenken, da ich es bin, die mit diesem Pferd arbeitet. Wir müssen unseren Weg finden, dabei greifen wir natürlich auf die Erfahrungen und Ratschläge anderer zurück.

Wir haben Zeit und der Weg ist das Ziel. Wichtig ist, dass man den Weg genießt und Zeit schön mit einander verbringt. Darin üben wir uns jeden Tag.

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