Ich helfe meiner Freundin Marina bei der Ausbildung ihres Tinkers Donni. Er ist in diesem Jahr dort eingezogen und kannte wirklich kaum etwas. Selbst das normale Führen war schwierig. Daran haben die beiden aber schon sehr gut gearbeitet, so dass Donni schon recht gelassen bei Spaziergängen ist.
Heute haben wir die erste Trainingseinheit. Auf dem Plan steht das anpassen der Ausrüstung. Ich bilde mit einem französischen Cavecon aus.
Heute geht es vor allem darum, sich zu beschnüffeln. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man einfach ein Cavecon aufzieht. Also ist das unser erstes Lernziel: Ausrüstung anlegen.
Donni meistert diese Aufgabe sehr gelassen, so dass wir gleich zum zweiten Schritt übergehen können: Das Kopf senken. Hier prüfe ich, ob er stehen bleibt und ob ich seine Kopfposition beeinflussen kann. Donni steht brav und interessiert vor mir, so dass ich direkt zur nächsten Übung übergehen kann. Sofort reagiert er mit dem Senken des Kopfes auf das Zupfen am Cavecon. Ich wiederhole die Übung ein paar mal und belohne sie ausführlich. Wichtig ist, dass man ganz bewusst die Hand ans Cavecon und damit in die Arbeitsposition bringt und bewusst wieder wegnimmt. So lernt Donni, dass er der Hand folgen soll, sobald sie den Zügel aufnimmt. Hand weg, bedeutet Entspannung und Pause.
Der nächste Schritt ist dann das Antreten und Folgen in der rückwärts geführten Position. Da tut er sich erst ein bisschen schwer, geht rückwärts und entzieht sich, aber wir finden schnell den Vorwärtsgang. Auf der linken Hand folgt er mir sehr schön, aber auf der rechten Hand mag er weniger gerne folgen und driftet mir über die Schulter davon. Trotzdem kann ich bereits das Antreten mit der Gerte, der Körpersprache und einem akustischen Signal üben. Es dauert auch nur wenige Minuten bis er mir zügig folgt und nicht mehr unsicher stehen bleibt.
Nun ist der Zeitpunkt für das Anhalten hinzugekommen. Bewusst ändere ich meine Körpersprache und hebe die Hand ab Cavecon. Donni bleibt nicht sofort stehen und ich muss ich ein zwei Schritte rückwärts schicken. Danach hält er besser an, nimmt aber ein bisschen den Kopf zur Seite. Aber das finde ich erst mal in Ordnung für die erste Übungseinheit.
Da Donni so gut mitarbeitet, übe ich zum Abschluss das Führen der Schulter, indem ich auf der Acht laufen und so viele Handwechsel habe. Außerdem nehme ich das Zickzack auf der geraden Linien noch dazu.
Die erste Einheit war sehr umfangreich, aber hat mir einen guten Überblick verschafft. Den Umfang und das Tempo hat hier das Pferd bestimmt. Die thematisierten Lernziele werde ich nun eine zeitlang wiederholen mit dem Ziel die Hilfengebung zu vertiefen und die Qualität des Verstehens und Reagierens zu verfeinern.
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