Nach diesen beiden heißen Tagen übe ich wieder mit Henry.
Er mag das Caveson auf seinem Kopf nicht. Es scheint ihn sehr zu stören und er fummelt immer mit der Zunge herum. Ich vermute, dass es ihm der Druck von außen unangenehm ist. Anfang August kommt der Pferdezahnarzt, den werde ich dazu mal befragen.
Es stellt sich immer mehr heraus, dass Henry die Arbeit im Stehen sehr viel lieber mag. Ich fühle Wirbel für Wirbel beginnend am Genick, ob die Rotation richtig ist. Dabei hört er sehr genau hin und ganz leichtes Tippen mit den Fingern reicht aus, damit er reagiert. Ein großes Ziel wird sein, mit der Gewichtsverlagerung auf der Vorhand zu spielen und zu sehen, wie diese Balance Übung auf den Rest des Körpers wirkt. Es fällt auf, dass es er zwar ab und zu mit der Hüfte vor kommt, aber es fällt ihm sehr schwer sie auch nach unten vor zu lassen. Meist geht sie vor und kippt dann nach außen weg. Die Bewegung nach vorne und unten wird eine mächtige Schlüsselkompetenz für Henry sein. Wenn er fühlen kann, dass es darum geht und ihm dann dieser Körperteil bewusst wird, haben wir einen großen Schritt gemacht.
Beim Erklären der Gerte als innere Schenkel ist es mir erst einmal wichtig, dass er sich darum biegt und eine grobe Grundposition findet. Er ist noch etwas hampelig, tritt mit der Vorhand vor oder seitlich. Da war mir wichtig, dass er lernt, er soll zur Ruhe kommen, wenn er sich um den inneren Schenkel biegt. Dabei ist es im Moment egal, ob er zu viel biegt und wie die Qualität der Biegung ist. Es geht einfach darum, dass er Ruhe findet und entspannt die Biegung, die er gewählt hat hält. Die Qualität der Formgebung in diesem Bereich wird mit der Zeit kommen. Erst mal ist wichtig, dass er Ruhe findet und abwarten kann.
Das Folgen war gestern auch Thema. Er folgt mir schon besser. Das heißt er läuft mir nach und friert nicht ein. Den Abstand hat er gut eingehalten. Es gab auch richtig schöne Moment, wo er eine gute Formgebung von sich aus eingenommen hat. Das habe ich natürlich gelobt. Allerdings fällt er auch viel über die innere Schulter rein. Dafür brauche ich ein gutes Verständnis des inneren Zügels. Das hat er noch nicht. Er lässt sich zwar begrenzen, aber er weicht dann auch mit dem Kopf nach außen aus und verliert seine Formgebung für die Linie, auf der er läuft.
Vielleicht helfe ich ihm erst einmal mit Hütchen, die ihm zeigen, wo die Linie verlaufen soll.
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