Jessi – Longieren

Jessi stellt mich vor neue Herausforderungen. Sie ist ziemlich nervös und sensibel. Kommen zwei Aspekte zusammen, entlädt sich ihre Anspannung oft in wilden Ausbrüchen.

Dazu kommt, dass sie sich sehr leicht überwiegt und dann mit dem äußeren Hinterbein aus der Masse raussaust. Das würde ich gerne in der Bodenarbeit korrigieren, aber rückwärts vor ihr herzugehen ist nicht so einfach. 

Im Moment starte ich immer gleich. Ich gehe mit ihr auf den Reitplatz. Probieren, ob es direkt mit Caveson und Longe geht oder ob es heute zu viel Ausrüstung ist.

Am Anfang geht es mir vor allem darum, dass sie den Kopf vor die Brust nimmt und sich nicht übertrieben nach innen stellt. 

Außerdem ist es wirklich schwer für sie den Abstand zu halten. Sie möchte am liebsten ganz nah bei mir gehen. Ich möchte, dass sie möglichst weit außen läuft, damit die Linien nicht so schwierig sind.

Also ist der zweite Aspekt Vergrößern nach außen. Beides probiere ich im Schritt und im Trab.

Wenn die erste Energie verflogen ist, nehme ich die Bodenarbeitsposition rückwärts vor dem Kopf ein. Ich versuche die Richtung des inneren Vorderbeins zu verbessern. Ist sie zu schnell versuche ich sie durch sanfte Parade aufwärts zu verlangsamen. Sie darf sich auf keinen Fall auf meine Hand stützen, denn dann wird die Schwungrichtung der Schultern noch schlechter.

 

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