Longieren

Michelle ist da. Der Reitplatz ist fast ganz abgetrocknet und durch die tiefen Temperaturen wieder trittfest geworden, so dass Michelle Princess longieren kann. Ich unterstütze Michelle ein bisschen und erkläre ihr worauf sie achten muss.

Es wird schnell deutlich, dass Princess Michelle als Longenführer akzeptiert. Immer, wenn Princess unsicher wird oder etwas schwer für sie ist, legt sie die Ohren an und rümpft die Nase. Am besten hilft man ihr über ihren inneren „Schweinehund“ hinweg, wenn man konsequent, freundlich und unbeeindruckt von ihrem Gehabe weiter nach der gestellten Aufgabe fragt und dann, sobald sie den richtigen Weg einschlägt oder eine gute Ideen entwickelt, mit Stimme lobt. Das kriegt Michelle gut hin.

Meine Anregungen zum Lösen des Halses und Herausführen der Schulter kann sie gut umsetzen. Der Handwechsel klappt auch nach einmaligem Zeigen. Sogar die doch recht schwierige Trabphase, die Princess am Anfang der ersten Trabrunden hat, meistert sie souverän. Geduldig wartet Michelle auf ein Schnauben und Kauen, dass Entspannung signalisiert. Während das auf der linken Hand recht schnell klappt, braucht es auf der rechten Hand immer etwas Geduld.

Die beiden sind ein gutes Team und Michelle lernt wirklich schnell.

Die richtige Position muss erst gefunden werden. Hier ist Michelle deutlich zu weit vor der Schulter. Für den Anfang trotzdem ein guter Start.

Heute geht es vor allem darum, dass Princess den Abstand einhält. Wie führe ich die Schulter nach außen? Wie führe ich die Hinterhand nach außen? Die Formgebung ist so ein großes Kapitel, dass lernt man eben nicht an einem Tag. Heute fangen wir bei A wie Abstand oder D wie Distanz an.

Luci ist auch noch mit Longieren an der Reihe. Irgendwas hat sich bei ihr bewegt, denn im Moment ist es sehr gut möglich ihre Hinterhand aktiv zu bekommen. Am Anfang muss man noch aufpassen, dass sie nach der Aktivierung nicht mit der Schulter den Zirkel verkleinert, aber wenn sie ihren inneren Schweinehund überwunden hat, klappt es deutlich besser. Im Trab kann ich sie auf der linken Hand dazu bringen ihren Schulter schön anzuheben und sie wird ganz leise dabei beim Traben. Auf der rechten Hand geht das leider fast noch gar nicht. Ähnlich sieht das im Galopp aus. Während sie auf der linken Hand schön aufwärts anspringt, fällt sie rechts schwer auf die innere Schulter.

Gleiches zeigt sich in der Schulparade. Ich kann sie auf der rechten Hand kaum dazu bringen Last auf dem rechten Hinterbein aufzunehmen.

Luci hat einen guten Job gemacht, aber ich brauche immer so lange, um es zu sehen, wann es richtig ist und wann nicht. Luci muss echt viel Geduld mit mir haben.

Aufrufe: 51

Kommentare sind geschlossen.