Glücksmomente

…sind die Momente, in denen man spürt und erfährt, dass man den richtigen Weg gegangen ist. Um dort hinzukommen braucht man vor allem Geduld und Vertrauen. Geduld, weil alles seine eigene Zeit braucht, und Vertrauen in das Lebewesen, mit dem man es zu tun hat.

Meinen ersten Glücksmoment hatte ich mit Luci. Im Stall geschützt vor dem Regen haben wir an unserer Schulparade gearbeitet. Luci war voll motiviert bei der Sache. Ich konnte die Paraden in die gewünschte Richtung geben und Luci war so weich und losgelassen. Erst die Hüfte nach vorne unten holen und dann die Parade gerade nach hinten senden. Unglaublich wie leicht und fein sie heute war. Sie blieb genau in ihrer Form und wir traten einen kleinen Schritt über ihre Grenze. Alle Gelenke, sogar das schwierige Hüftgelenkt, schlossen sich heute ein kleines aber sichtbares Bisschen mehr und die magische Grenze “Hüftgelenk” wurde einfach für Momente überschritten.

Meinen zweiten Moment hatte ich mit Princess. Sie war schon so ungeduldig in der Warteposition als ich mit Luci übte. Ich holte ihr Kopfstück mit dem Gebiss daran und klapperte damit. Sie kam sofort an und angelte sich ungebremst das Gebiss ins Maul.

Vor ein paar Wochen dachte ich noch, das wir dafür ewig brauchen. Sobald ich ihr Maul berührte, kniff sie es im Glauben eine Wurmkur zu bekommen zu. Von Zwingen hielt ich nichts und ging meinen Weg mit Princess. Über positive Verstärkung und eine Aufgabe für Princess überzeugte sie sich selber davon das Gebiss gerne ins Maul zu nehmen.

Mit einem breiten Grinsen hielt ich ihr heute das Kopfstück hin und genoss den Moment, in dem sich das Gebiss wie selbstverständlich und selbstständig ins Maul nahm.

Dem Pferd Zeit lassen und ihm die Chance geben die Aufgabe zu verstehen und auf seinem Weg zu lösen. Dann bekommt man aktiv mitdenkende Pferde, die kreativ an der gestellten Aufgabe tüfteln und arbeiten.

 

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